Faktor V-Gen (Cambridge-Mutation)drucken

 

 

 

Kurzinformation

Abklärung einer Thrombophilie-Disposition bei positiver Familienanamnese. Venöse Thromboembolien, insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen (<40 Jahre). Pathologische aktivierte Protein C (APC) -Sensitivität.

 


 

Humangenetik          

Das auf Chromosom 1q24.2 gelegene Gen umfasst einen Bereich von 73.1 kDa mit 25 Exonen. Genprodukt ist der für die Blutgerinnung essentielle Faktor V-Vorläufer (Mr  251.7 kDa), der durch Thrombin in eine schwere und eine leichte Kette hydrolysiert wird. Die beiden Ketten lagern sich zu einem nicht-kovalenten Dimer zusammen, dem aktivierten Faktor V (Faktor Va).

 

         

Bisher wurden 20 Mutationen im Faktor V-Gen nachgewiesen die zu Thrombophilie oder hämorrhagischer Diathese führen. Unter ihnen ist die Faktor V-Leiden-Mutation mit Abstand die häufigste Ursache der APC-resistenten familiären jugendlichen Thrombophilie.

 

         

Diese Punktmutation in Exon 7 des Faktor V-Gens verursacht ein Aminosäureaustausch, Arginin wird an Position 306 durch Threonin ersetzt [Codon 306 AGG (Arginin)>ACG (Threonin); A306T]. Es resultiert daraus, wie bei Faktor V Leiden, eine APC-Sensitivität.  Diese Mutation wurde bei 4.7% der Thrombosepatienten  und bei 2.5% der Normalbevölkerung nachgewiesen.

 

        


 

Erbgang       

Hämorrhagische Diathese (Blutungsneigung) wird autosomal rezessiv vererbt; Aktivierte Protein C Sensitivität wird autosomal dominant vererbt.

 

        


 

Symptome   

Neigung zu venösen Thrombosen und Lungenembolien.

 

        


 

Siehe           

Patienteninformationen: Thrombophilie

 


 

G. Schlüter, H.P. Seelig