APC-Gendrucken

 

 

 

Kurzinformation

Familiäre sowie spontane Adenomatosis polyposis coli.

 


 

Humangenetik          

Das auf Chromosom 5q22.2 gelegene Gen umfasst einen Bereich von 139.1 kb mit 16 Exonen. Genprodukt ist das als Tumor-Suppressor fungierende APC-Protein (Mr 311.7 kDa). Es bildet Oligomere mit dem an der Regulation der Zelladhäsion beteiligten β-Catenin. Die Aktivität des APC-Proteins korreliert mit dem Ausmaß seiner Phosphorylierung. Die exakte metabolische Funktion des APC-Proteins ist jedoch noch nicht bekannt.

 

         

Bisher wurden 479 Mutationen im APC-Gen nachgewiesen, die mit der Genese von familiären und sporadischen colorectalen Tumoren kausal in Verbindung gebracht werden konnten. Die meisten dieser Mutationen liegen in der zentralen Region [MCR (mutation cluster region)] des APC-Gens. Sie führen fast immer zu einem am C-Terminus verkürzten Protein. Mutationen in der MCR korrelieren mit der Entwicklung einer Adenomatosis polyposis coli, bei der es zur Ausbildung von unzähligen (mehreren Hundert) adenomatösen Dickdarmpolypen kommt. Das Karzinomrisiko der Patienten beträgt 100%. Mutationen im ersten oder letzten Drittel des Gens sind dagegen mit einer attenuierten Polyposis coli und einer kleineren Anzahl an Polypen assoziiert.

 

     


 

Erbgang       

Die familiäre adenomatöse Polyposis coli (FAP) wird autosomal dominant mit fast vollständiger Penetranz und einer ungewöhnlich großen Variation an Expressionsmustern vererbt.

 

        


 

Symptome   

Entwicklung multipler adenomatöser Polypen, überwiegend im Colon und Rectum. Schon während der Kindheit auftretende chronische gastrointestinale Blutungen und Diarrhöen. Die FAP gilt als Präkanzerose.

 

        


 

Siehe           

Patienteninformationen: Darmkrebs

 


 

G. Schlüter, H.P. Seelig