Gelenkpunktatdrucken

 

 

 

Für eine vollständige Analyse wird das Punktet in drei Probenröhrchen verteilt:

 


 

1. Portion

In ein steriles Röhrchen für bakteriologische Untersuchungen sowie den gentechnologischen Nachweis von Infektionserregern.

 

 

 

2. Portion

In ein Heparin-Röhrchen zur Bestimmung von Zellzahl, Zelldifferenzierung, evtl. Ragozyten.

 

 

 

3. Portion

In ein Röhrchen ohne Zusätze für physikalisch-chemische Untersuchungen.

 

 

 

 

Falls nur sehr wenig Untersuchungsmaterial gewonnen werden konnte, werden in Röhrchen 2 nur einige Tropfen Punktet gegeben, der Rest wird im sterilen Röhrchen 1 asserviert. Die Untersuchungen des Röhrchens 3 werden, soweit möglich, aus Röhrchen 1 durchgeführt. Der Nachweis von Kristallen erfolgt aus dem Röhrchen 2 (Heparin).

 

 

 

 

Untersuchungen

Mikrobiologie / gentechnologischer Erregernachweis

 

 

 

 

Häufigste Erreger:
Staphylokokken (65%)
Streptokokken (15%)
gramnegative Keime (12%)
Gonokokken (<5%).

 

 

 

 

Gentechnologische Untersuchungen bei schwierig nachweisbaren intraartikulären Erregern (z.B. Tuberkulose, Borrelien).

 

 


 

 

Makroskopische Sofortuntersuchung

 

 

Unmittelbar nach der Punktion aus 3. Portion
Viskosität: Fadentest, normal >3 cm Fadenlänge (Tropfen des Punktats zwischen Daumen und Zeigefinger auseinander ziehen. Es bildet sich ein Muzinfaden). Abnahme der Viskosität bei entzündlichen Ergüssen (Polymerisierung), fehlerhafte Resultate durch Traumata, intraartikuläre Steroidgabe, sonstige Begleiterkrankungen.

 

 

Trübungsgrad und Farbe: Normale Synovia klar und fast farblos. Bei Reizerguss und entzündlichen Effusionen gelbe, bernsteinfarbene bis grünliche, bei Hämorrhagien durch Trauma, Gerinnungsstörungen oder Tumoren wie villonodulöser Synovitis blutige Verfärbung. Trübung der Synovia durch Kristalle, Fette, Fibrin, Knorpelbestandteile und vor allem Leukozyten bis zum eitrigen Aspekt bei septischer Entzündung.

 

 

Mucin-Fällungstest: Mit 5 % Essigsäure, homogene Verklumpung am Boden bei nicht entzündlichen, Schneeflockenbildung bei entzündlichen Ergüssen.

 

 

 

 

 

Morphologische Untersuchungen

 

 

2. Portion: Zellzahl (Leukozyten) und Zytogramm nur bei ganz frischen Punktaten möglich (6 Std. bis zum Eintreffen im Labor).

 

 

Klinisch-chemische Untersuchungen

 

 

2. Portion: Die Bestimmung von Glukose, Lactat, Eiweiß und Enzymen haben keine wesentliche Bedeutung für die praktische Diagnostik.

 

 

Immunologische Untersuchungen

 

 

2. Portion: Umfangreiche Untersuchungen haben ebenfalls keine wesentlichen praktischen Fortschritte erbracht. Rheumafaktoren können gelegentlich in der Synovia früher als im peripheren Blut nachgewiesen werden.

 

 


 

Molekulargenetische
Analysen

Steril gewonnenes Punktet tieffrieren, ohne Zusätze von Heparin und ohne Transportmedium tiefgefroren versenden. Als Gerinnungshemmer sollte, wenn nötig, nur EDTA benutzt werden.

 

 


 

Mikrobiologische
Analysen

Sorgfältige Desinfektion der Punktionsstelle, Punktion mit sterilem Einmalbesteck; Abfüllen des Punktete in sterile Röhrchen, Röhrchen mit Transportmedium; Abservieren bei 37°C.

 

 


 

Siehe auch

Präanalytik